Freitag, 31. Oktober 2014

[Probenähen] Rockerbuben: Matthias, Matthi, Matze. Mit TUTORIAL.

Ich liebe ja das neue Schnittmuster Matze von den ROCKERBUBEN. Nachdem ich Matthias und Matthi bereits genäht hatte, wollte ich aus Matze noch mehr herausholen. Der Schnitt sitzt, hat eine wunderbare geschwungene Teilungslinie über der Brust und ist ansonsten schlicht gehalten. Genau deshalb kann man sich herrlich daran austoben.
Kurz vorweg: 
Matthias ist ein Herrenschnitt in den Größen S-XXL. Optional mit Kragen oder Kapuze.
Matthi ist ein Teenieschitt in den Doppelgrößen 110/116-170/176. Ebenfalls optional mit Kragen oder Kapuze.
Wozu dann Matze, könntet ihr jetzt fragen. Ich sags euch. Alexandra (der kreative Kopf hinter ROCKERBUBEN) hat den Teenieschnitt für starke Jungs verbreitert und angepasst. Vielen Dank. So spare ich mir endlich mal bei einem Schnitt das Gefummel, selbst anzupassen, da mein großer in die durchschnittlichen Schmalhansschnitte nicht wirklich gut hinieinpasst.
Das ist mein Max im gepimpten Matze. Mit zusätzlichen Teilungsnähten auf dem Vorderteil und den Ärmeln, sowie integrierten Taschen.
Gibt das Schnittmuster das her? Geht das so einfach? Ich sage, ja und zeige euch wie.

TUTORIAL
Schnittmuster ausdrucken und kleben, wie gewohnt.
Schnittteile heraussuchen, die geteilt werden sollen. In meinem Fall das Vorderteil (A01, B01, C01, D01) sowie das Ärmelschnittteil (A03, A04, B03, B04, C03, C04)
Papierschnitte in der gewünschten Größe ohne NZ ausschneiden. Auch an der eingezeichneten Teilungslinie schneiden.
Jetzt wird es spannend. Das obere Schnittteil vom Vorderteil wird zur Schablone.
Zur besseren Verständlichkeit habe ich hier eine andersfarbige Schablone zugeschnitten.
Die Bruchkante markiere ich deutlich auf der Vorder- und auf der Rückseite.
Jetzt drehe ich die Schablone horizontal und lege sie mit der Bruchkante auf die Bruchlinie des unteren Vorderteils. Damit es optisch gut wirkt, versuche ich immer, Abstände und Formen zu wiederholen. Die Höhe des oberen Schnittteils unter der Achsel wird die jetzt zur Höhe des neuen Mittelteils an der Seitenlinie. An der geschwungenen Teilungslinie anzeichnen und das untere Vorderteil in Mittelteil und Unterteil zerschneiden.
(Ja, die Schablone ist an dieser Stelle breiter als das Vorderteil. Das liegt ganz einfach daran, dass die Rockerbubenschnitte tailliert sind. Deshalb an der Bruchkante anlegen.)

Im nächsten Schritt drehe ich die Schablone wieder auf die rechte Seite und drehe sie so weit gegen den Uhrzeigersinn, bis die Schulternahtlinie parallel zur Unterkante ist. Wenn die Achselspitze dann auf die Außenkante des Unterteils trifft, liegt die Schablone perfekt für die Taschenlinie. 

Schablone fixieren und die Linie der Armkugel nachzeichnen und schneiden. 
So sollte jetzt das Schnittmustervorderteil aussehen. 
 
Jetzt zur Teilung der Ärmel. Hierfür falte ich das Ärmelschnitteil längs mittig, so dass sich die Unterarmlinien exakt treffen. Achtung: Armkugel ist nicht seitengleich, spielt aber bei der Teilung keine Rolle. Damit sich mein Armpatch an der Naht auch trifft, muss ich aber diese Faltung vornehmen.
Die Schablone lege ich richtig rum mit dem Bruch auf die neue Bruchlinie des Ärmels. So, dass die Spitze des Halsausschnittes gerade eben die Armkugel berührt. Fixieren, anzeichnen und schneiden.
Schablone horizontal wenden und wieder treffen die Bruchlinien aufeinander. Dieses Mal so, dass die Spitze des Halsausschnittes an die untere Ärmelkante stößt. Fixieren, anzeichnen und schneiden. 
Die Höhe des inneren Armpatches sollte jetzt der Höhe der Schablone unter dem Arm entsprechen.
Das Mittelteil des Armes sollte dem Mittelteil des Vorderteils von der Form her nun ebenfalls ähneln.
Vor dem Zuschnitt am besten eine Skizze zeichnen, welche Stoffe für welches Schnittteil angeschnitten werden sollen. Ich habe den Taschenbeutel, das Oberteil des Vorderteils sowie Ober- und Unterteil der Ärmel in der gleichen Farbe gewählt. Die Mittelteile an Vorderteil und Ärmeln wiederholen sich ebenfalls. Lediglich die Taschen von innen habe ich kontrastiert. Mein Matze hat einen Schalkragen, dort habe ich die Taschenfarbe nocheinmal aufgegriffen, von innen, versteht sich. 

Wichtig! Alle neuen Schnittteile mit Nahtzugaben zuschneiden. 

Wichtig! Die Ärmelschnittteile vor dem Zuschnitt aufklappen. Nicht im Bruch zuschneiden. Da die Armkugeln nicht symmetrisch sind.
Die Ärmelteile jeweils in doppelter Stofflage zuschneiden, dabei auf den Fadenlauf achten.
Die Vorderteile (oben, mitte, unten) jeweils einmal im Bruch zuschneiden. Den äußeren Taschenbeutel 2x zuschneiden.
Der innere Taschenbeutel ergibt sich aus den beiden unteren Schnittteilen. (Hab ich beim Zuschneiden einfach noch einmal leicht zusammengeklebt)

Das Nähen.
Gut gesteckt ist halb genäht!
Die Ärmelteile ausbreiten und zusammenlegen, wie sie später liegen sollen. Jeweils 2 Teile zusammenstecken. Ich stecke immer erst an den beiden Außenseiten, dann die Mitte und wieder mittig. Bis die Nadeln im 2cm-Abstand stecken.
Alle 4 Nähte für die Ärmel mit der Overlock nähen. Dann entscheiden, in welcher Richtung die Nähte abgesteppt werden. Ich habe die Overlocknähte jeweils nach innen gelegt und auf dem Mittelteil abgesteppt, so entsteht der Eindruck, als wären die Ellbogenpatches nachträglich aufgenäht.
Für das Vorderteil nähe ich zuallerst aus den beiden Taschenbeutelteilen die Tasche. Dazu beide Stofflagen rechts auf rechts aufeinanderstecken und nur die Rundungen rechts und links mit der Overlock nähen. Wenden. Stecken oder Ausbügeln und knappkantig die beiden Nähte absteppen(große Stichlänge und etwas abgesenkte Fadenspannung machen die Naht etwas elastisch) Oben und unten bleibt der Beutel offen.
Den Beutel nun auf das untere Vorderteil stecken. Die Nadelköpfchen nicht auf dem Stoff, sondern mit der Nadelspitze in den Stoff. Wenn die Tasche perfekt aufgesteckt ist oben und an den Seiten, das Mittelteil mit der rechten Seite auf das Unterteil legen und auch gut mit stecken. Dazu die Nadeln nutzen, die bereits den Taschenbeutel fixieren. Mit der Overlock nun das Unterteil mit dem Mittelteil nähen. 
Dann das Oberteil rechts auf rechts auf das Mittelteil stecken und mit der Overlock nähen. 
Jetzt entscheiden, in welche Richtung die Nähte gelegt werden. Mit großen Stich der Nähmaschine knappkantig absteppen.
Fertig! 
Ab jetzt kannst du mit der Original-Rockerbuben-Nähanleitung weiterarbeiten.

Ich habe meinen Matze zum Schluss noch mit Plottermotiven nach Wunsch aufgepeppt.
Jetzt weiß ich sogar, wie "Nachzeichnen" geht.
Matze
Mut zum Schnitte Ausnutzen! Bei Matthi habe ich einfach die vordere Teilungslinie auf das Hinterteil kopiert. So ist es doch ein echt klasse Feuerwehrshirt geworden, oder?
Matthi
Bei Matthias habe ich ein Schulterpatch eingebaut. Dafür habe ich die Schulternähte der Schnittmusterteile zusammengeklebt und einen 5cm breiten Streifen herausgeschnitten. Hier unbedingt wieder daran denken, dass jedes Einzelschnittmusterteil seine eigene Nahtzugabe braucht!
Matthias
Habt viel Spaß mit den Schnitten. Ich hatte ihn auch. Beim Nähen. Und habe ihn noch. Nämlich immer dann, wenn meine Männer ihre Shirts spazieren tragen.

Schnitte:
ROCKERBUBEN: Matthias, Matthi, Matze
(klick to shop)

Stoffe: 
Sweat und Jersey, hauptsächlich von Trigema und Aktivstoffe. Ringeljersey aus meinem Fundus.
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Linkpartys:

5 Kommentare:

  1. Liebe Ines,
    deine Hoodies sind allesamt total klasse geworden. Vielen Dank für das ausführliche Tutorial... Ich hab ja jetzt echt Kopfkino. Das kann man auf so viele andere Schnitte beliebig anwenden. Gerade für Jungs ideal und auch, um Reststücke noch unterzubringen.
    Viele Grüße!
    Jana

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  2. Wow, deine Hoodies sehen wirklich klasse aus!Gefallen mir super! ...und vielen Dank für's Mitmachen bei Teens*Point...
    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Danke :)
      Ich komme bald wieder zum Verlinken! LG Ines

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  3. Deine Hoodies sind wirklich klasse geworden! Und vielen Dank für die Anleitungen, man kann wirklich relativ einfach viel aus einem Schnittmuster raus holen.
    LG Petra

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